Lokalisierung Deutsch für die Schweiz
Texte, welche gemäss dem Standard für Deutschland erstellt wurden, werden in der Deutschschweiz oder auch in Österreich problemlos verstanden. Es fällt dem Leser jedoch ziemlich schnell auf, dass der Text aus Deutschland stammt. Nicht nur das sehr offensichtliche ß wirkt verräterisch, auch andere Indikatoren weisen auf das Ursprungsland eines deutschen Textes hin. Um dies zu vermeiden, kann ein Text durch einen geübten Lektor für die Schweiz umgeschrieben werden.
Eine Anpassung eines Textes für die Schweiz ist jedoch nicht so einfach, wie sich das manch nicht Schweizer vorstellt. Ins Schweizerdeutsch umschreiben ist praktisch unmöglich, denn es gibt kein „Standardschweizerdeutsch“. Es müsste ein Dialekt gewählt werden und somit reduziert sich die Akzeptanz und Verständlichkeit auf die Region, in welcher der Dialekt hauptsächlich gesprochen wird.
So ist eine vorgängige Absprache notwendig, wie stark ein Text an den helvetischen Sprachgebrauch angepasst werden soll. Helvetismen in bestimmten Textsorten versprühen einen bestimmten Charme, in anderen wirken sie eher ungelenk.
Einige Beispiele an Helvetismen, die sich in einen Text einbauen lassen könnten wären: zügle (für umziehen), was im Schweizer Sprachgebrauch so stark verankert ist, dass umziehen praktisch nicht verwendet wird. Auf jeden Fall nicht im Sinne von umsiedeln.
Solche und weitere Begriffe kann ein Schweizer Lektor anpassen, was jedoch für einen deutschen Lektor schwierig ist, denn er kennt und versteht die Helvetismen nicht zwingend.
Eine unvollständige Liste mit einigen Beispielen zu Helvetismen ist unter Openthesaurus zu finden.
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