Übersetzungsfehler
Es gibt keine Garantie, dass Übersetzungen fehlerlos sind. Übersetzer, auch muttersprachliche Fachübersetzer sind nur Menschen. Ein professioneller Übersetzer informiert sich immer auch über den Kontext, vor allem, wenn ein Wort mit verschiedenen bedeutungen übersetzt werden kann.
Heute haben professionelle Übersetzer elektronische Hilfsmittel, Wörterbücher und können so schnell das passende Wort für einen bestimmten Kontext bestimmen.
Bei den ersten Übersetzungen, wie zum Beispiel der Bibelübersetzungen, war dies noch nicht möglich.
Übersetzungen, die in Stein gemeisselt wurden
Erste Übersetzungsfehler gab es schon bei der Bibelübersetzung durch Hieronymus, der ironischerweise auch der Schutzpatron der Übersetzer ist. Wegen seiner Bibelübersetzung vom hebräischen ins Latein hatte zum Beispiel Michelangelo eine
Statue von Moses mit Hörnern geschaffen.
Damals wie heute stellt sich die Frage, wie er auf diese Idee kam. Hat er das absichtlich gemacht oder ist ihm da ein Irrtum unterlaufen? Ihm hier Absicht zu unterstellen ist vielleicht etwas weit gegriffen. Viel eher ist zu vermuten, dass er einem Übersetzungsfehler aufgesessen ist. Denn gehörnte Moses Darstellungen sind ab dem 12. Jahrhundert bekannt.
Diese Künstler wie auch Michelangelo haben sich vermutlich auf die Bibelübersetzung von Hieronymus gestützt, die lange Zeit die offizielle Übersetzung der katholischen Kirche war. Dort
Darin wurde das hebräischen Wort quâran in Exodus 34:29 und 352 in der Vulgata fälschlicherweise mit „gehörnt“ übersetzt: “Als Moses vom Berg Sinai herabstieg, hielt er die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, und er wusste nicht, dass sein Antlitz gehörnt war von der Unterredung mit dem Herrn.” “Und sie sahen, dass das Angesicht des Moses, als er herunterkam, gehörnt war, aber er bedeckte erneut sein Antlitz, wenn er zu irgendeiner Zeit zu ihnen sprach.”
In späteren Übersetzungen wurde “gehörnt” dann durch strahlend, glänzend übersetzt und angepasst.
Es handelt sich also um einen einfachen Übersetzungsfehler, aber mit grosser und anhaltender Wirkung.
Kontext und Hintergrundwissen
Ein Übersetzer ist immer ein externer Dienstleister. Es muss ja nicht gleich passieren, dass ein Übersetzungsfehler in Stein gehauen wird, aber er könnte gedruckt oder auf einer Webseite publiziert werden.
Um also falsche oder unpassende Übersetzungen zu vermeiden, ist es immer hilfreich, dem Übersetzer auch Hintergrundmaterial und zusätzliche Informationen zu liefern. Je nachdem besteht schon ein Produktekatalog oder eine Webseite in der gewünschten Sprachen, dann ist dies natürlich von unschätzbarem Vorteil. Oder auch Bildmaterial kann helfen, Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.
Bei Traducthek bieten wir unter anderem auch Korrektorate und Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine E-Mail und wir geben gerne mehr Auskunft.
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